KI in Redaktionen – Chancen nutzen, Grenzen kennen
Wie setzen Redaktionen heute Künstliche Intelligenz ein – und wo liegen die Limits? Zwischen Automatisierung, Personalisierung und Fact-Checking entstehen neue Möglichkeiten. Gleichzeitig bleiben Verantwortung, Qualität und Transparenz zentral.
Jost Wenzel
10/2/20251 min read


Chancen: Tempo, Qualität, Reichweite
KI übernimmt Routinen: Ticker, Wetter, Sport, Transkriptionen, Untertitel. Das spart Zeit für Recherche und Einordnung.
Personalisierung wird besser: Inhalte erreichen Zielgruppen passgenauer, ohne den Newsroom zu überlasten.
Recherche-Hilfe: Semantische Suche, Themen-Scans und Audio-/Video-Summarizer liefern schnell Überblick.
Qualitätsassistenz: Stil-Checks, Barrierefreiheit (z. B. Alternativtexte), Übersetzungen, Voice-Cloning für standardisierte Elemente.
Risiken: Fehler, Bias, Transparenz
Halluzinationen und veraltete Trainingsdaten können zu falschen Aussagen führen.
Bias bleibt ein Thema – Datengrundlagen prägen Ergebnisse.
Intransparenz schwächt Vertrauen: Wer, was, wann wie automatisiert?
Abhängigkeit von Plattformen/Anbietern (Kosten, Daten, Verfügbarkeit) kann strategische Risiken schaffen.
Praxis: So gelingt der Einsatz
Use-Case-First: Klare Aufgaben definieren (z. B. Rohtranskript → Redaktion bearbeitet).
Human-in-the-Loop: Redakteur:innen prüfen, kuratieren, verantworten.
Transparenzregeln: Kennzeichnung von KI-Anteilen; interne Logs.
Datenhygiene: Quellenstandards, Prompt-Bibliothek, Qualitätsmetriken.
Rollen & Skills: AI Editors, Prompt Leads, Trainings für AI Literacy.
Sicherheit & Recht: Urheberrecht, Persönlichkeitsrechte, sensible Daten schützen.
Grenzen: Was KI (noch) nicht kann
Eigenständige investigative Recherche, verlässliche Kontextbildung in Krisen, ethische Abwägungen – all das bleibt menschliche Kernkompetenz. KI unterstützt, ersetzt aber nicht redaktionelles Urteil.
Mein Fazit
KI ist ein Werkzeug – kein Ersatz für Journalismus. Wer klare Prozesse, Qualitätskriterien und Verantwortlichkeiten definiert, gewinnt Geschwindigkeit und Glaubwürdigkeit.
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